Ehm. Gasthaus "Zur Wolfsschlucht" Hersbruck

Bei dem Anwesen handelt es sich um ein zweigeschossiges Hauptgebäude im Süden und ein dreigeschossiges Rückgebäude im Nordwesten des Grundstückes. Die Baukörper umschließen, zusammen mit der Bebauung auf den Nachbargrundstücken einen kleinen Innenhof. Die Gebäude wurden behutsam instandgesetzt, Schäden und Mängel beseitigt und moderne Haustechnik eingebaut. Der Versuch einer Hotelplanung scheiterte trotz gesicherter Finanzierung am Rücktritt des Pächters vom Vertrag. Eine Umplanung zum Wohn- und Geschäftshaus wurde dann umgesetzt.

Zahlen und Fakten

  • Bauvorhaben: Umnutzung und Instandsetzung
  • Bauherr: Privat
  • Bauzeit: 2004-2011
  • Bausumme: auf Anfrage
  • Leistungen: LPH 1-8 nach HOAI
  • Durchführung: bis 04/2005 Giersch und Keim seit 05/2005 Keim Architekten

Die Fertigstellung

Der Vorzustand

Das zweigeschossige Gebäude mit einem hohen Satteldach steht giebelseitig zur Straße und erschließt sich über eine große Türöffnung. Im Bogensturz der Türöffnung ist die Jahreszahl "1598" eingemeißelt. Das Gebäude ist massiv in Kalkbruchsteinmauerwerk mit heute überwiegend zugesetzten Sparnischen errichtet, wobei die obergeschossigen Innenwände und der rückwärtige Giebel in Holzfachwerk abgebunden sind. Im Norden schließen sich ein kleiner, eingeschossiger Toilettenanbau (Anbau A) mit der Inschrift "1931" und ein dreigeschossiger Seitenflügel (Anbau B) mit der Inschrift "1949" an. Die Ergebnisse der dendrochronologischen Untersuchung datiert die Fällung der Dachgeschosshölzer in die Jahre 1608 bis 1610 und wohl auch die Errichtung des Gebäudes in diese Zeit. Eine erst nachträgliche Einarbeitung der Inschrift kann nicht ausgeschlossen werden (19./20. Jahrhundert?). Das Hersbrucker Häuserbuch nennt seit 1526 Angehörige der Familie Starkgraf als Eigentümer des Anwesens, welche als Lederer tätig waren.1 1595 übernahm der Hersbrucker Bürger und Lederer Valentin Starkgraf das Anwesen. Er und seine Witwe waren die Bauherren und bis 1636 die Eigentümer des Gebäudes. Eine Übereinstimmung von archivalischen Baunachrichten und den vorgefundenen inschriftlichen Datierungen kann für den Anbau A (Errichtung und Inschrift 1931) sowie für eine Umbauplanung des 1946 errichteten Anbaues B (1949) festgestellt werden.