Das Nutzungskonzept umfasst den ungestörten Erhalt des historischen Gebäudeteiles Pilatushaus und die Ausstattung mit zeitgemäßer Haustechnik. Daher sollen keine baulichen Veränderungen des historischen Gefüges „Obere Schmiedgasse 66" vorgenommen werden. Darüber hinaus soll der Einbau der Erschließung im wiederaufgebauten Gebäudeteil „Obere Schmiedgasse 64" stattfinden, dazu gehört unter anderem ein Einbau eines Treppenhauses im zweiten Dachgeschoss, ein Einbau eines Aufzuges im ersten Dachgeschoss. Das Erdgeschoss, sowie das erste Obergeschoss soll für Gastronomie genutzt werden, während im zweiten Obergeschoss und ersten Dachgeschoss Wohnraum erschlossen wird. Zuletzt werden das zweite und dritte Dachgeschoss für die Verein der Nürnberger Altstadtfreunde genutzt.
Die zwei ehemaligen Handwerkerhäuser aus der Oberen Schmiedgasse 66, 1489 erbaut und Giebel bzw. Giebelgeschoss wohl nach 1596 verändert, und aus der Nummer 64, im 16. Jahrhundert errichtet, beide Gebäudeteile nach Beschädigung 1945 zum Teil erneuert, wurden 1927 miteinander zum sogenannten Pilatushaus oder "Haus zum geharnischten Mann" verbunden. Das Haus zeichnet es sich durch ein polygonales vorkragendes Fachwerk-Giebeltürmchen mit Zeltdach, ein Erdgeschoss aus Sandsteinquadermauerwerk und Obergeschosse mit freiliegendem Fachwerk aus. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus seitlich stark beschädigt, aber es blieb stehen. Es gehört damit zu den wenigen Mittelalterhäusern der Nürnberger Altstadt, die den Krieg überdauert haben. Im Erdgeschoss ist noch eine der wenigen Nürnberger gotischen Hallen erhalten. Im Pilatushaus gab es außerdem vier Bohlenstuben, was als Indiz für den Reichtum der ehemaligen Bewohner gedeutet werden kann.
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